Wenn der Brustkorb schmerzt

​Schmerzen in der Brust hat jeder von uns schon erlebt. Häufig bereiten uns diese Beschwerden Sorgen, weil sie auch ein Hinweis auf eine ernste Erkrankung sein können.

Mit ein paar wenigen Regeln kann man selber die Dringlichkeit der Symptome einordnen: Sind die Schmerzen bewegungs- oder lageabhängig, liegt die Ursache oft am Knochengerüst (z.B. an der Wirbelsäule). Bei Symptomen, die atemabhängig sind (insbesondere nach einer Erkältung), ist es oft der Muskelapparat, der die Beschwerden verursacht. In der Regel ist hier keine Behandlung notwendig. Treten Schmerzen oder ein Druckgefühl im Brustkorb jedoch bei körperlicher Belastung auf, kann dies ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen des Herzmuskels sein. Dabei sind die Herzkranzarterien, die das Herz mit Blut versorgen, durch Kalkablagerungen verengt, so dass das Herz unter körperlicher Belastung nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Bei einem Belastungs-EKG kann der Hausarzt dann Veränderungen erkennen, die für die `Koronare Herzerkrankung´ typisch sind. In diesem Fall schickt er Patienten zur weiteren Abklärung zum Kardiologen.

Mit den Mitteln der modernen Kardiologie sind Durchblutungsstörungen des Herzens heute sehr gut und sicher zu behandeln. Um die Verkalkung der Herzkranzarterien sicher zu diagnostizieren, ist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig. Dabei werden Arterien geröntgt und so die Ablagerungen sichtbar gemacht. Im Rahmen der Katheteruntersuchung wird über die Therapie entschieden: In einigen Fällen reicht die Gabe von Medikamenten aus, manchmal wird während der Untersuchung eine Verengung mit einem Ballon aufgedehnt und anschließend eine Gefäßstütze (ein sog. Stent) eingesetzt. Bei sehr wenigen Patienten muß eine Bypass-Operation durchgeführt werden, damit sie wieder beschwerdefrei sind.

Die Herzkatheteruntersuchung ist heutzutage ein sehr schonendes und sicheres Verfahren, das im St.-Antonius-Hospital Kleve und Marienhospital Kevelaer über das Handgelenk durchgeführt wird. Dadurch können unsere Patienten direkt nach der Untersuchung aufstehen und brauchen keine Bettruhe einzuhalten.