Wenn es mit der Klappe nicht mehr klappt

Die Klappen sind die Ventile des Herzens: Sie sorgen dafür, dass das Blut jederzeit in die richtige Richtung fließt. Sie garantieren, dass der Kreislauf immer aufrecht gehalten wird.

Das Herz ist ein echter Dauerläufer: Es schlägt während eines Lebens 3-4 Milliarden Mal. Das heißt, jede unserer Herzklappen muss sich genauso oft öffnen und schließen. Wenn das Blut die geöffneten Klappen durchfließt, darf der Widerstand nicht zu hoch sein, damit der Herzmuskel nicht unnötige Kraft aufwenden muss, um das Blut zu den Organen zu bringen. Und wenn das Blut aus dem Herzen herausgepumpt wird, müssen die Klappen dicht schließen, damit es nicht zurück in die Herzkammern fließt.

Was passiert aber, wenn die Herzklappen erkranken? Die häufigste Herzklappenerkrankung entsteht durch die Verkalkung der Aortenklappe, die als Ventil die linke Herzkammer von der Hauptschlagader (Aorta) trennt. Wenn sich die Aortenklappe durch Kalk verengt, muss der Herzmuskel immer mehr Kraft aufbringen, um das Blut in den Körper zu pumpen. Dadurch kommt es zu Luftnot, Schmerzen in der Brust und manchmal auch zur Ohnmacht. Wenn die Verengung zu stark ist, muss die erkrankte Klappe ersetzt werden: Entweder durch eine Operation am offenen Herzen oder in manchen Fällen - wenn das Risiko für eine Herzoperation zu groß ist - über einen Herzkatheter.

Auch bei einer großen Undichtigkeit muss eine Herzklappe bei manchen Menschen operiert werden. Wenn immer wieder Blut zurück in die Herzkammern fließt, muss der Herzmuskel bei jedem einzelnen Schlag immer mehr Blut auswerfen muss, um den den Kreislauf aufrechtzuerhalten. Nach dem Einsetzen einer mechanischen Klappe, müssen Patienten lebenslang das Blut verdünnen. Man nimmt Marcumar ein, damit sich keine Blutgerinnsel in der Klappe bilden, die die Kunstklappe verkleben.

Häufiger setzt man aber sog. „Bioklappen“ ein, die im Labor aus tierischem Gewebe gewonnen werden. Bei diesen Klappen ist das Risiko einer Gerinnselbildung nicht vorhanden, eine dauerhafte Blutverdünnung ist nicht erforderlich. Diese Bioklappen sind im Vergleich nicht so lange haltbar, werden deshalb in der Regel erst im höheren Alter verwendet. Nach einem Herzklappenersatz kann das Herz wieder ungehindert arbeiten: Man ist genauso belastbar wie mit einer gesunden eigenen Herzklappe.