Herzinfarkt – und jetzt?

Das häufigste Symptom sind sehr starke Schmerzen in der Brust, die plötzlich ohne erkennbare Ursache einsetzen. Als Betroffener fühlt man sich schwerkrank, manche Patienten beschreiben eine starke Angst. Der Betroffene sind oft sehr ruhig, haben kalten Schweiß auf der Stirn und werden fast immer grau-blass.

In dieser Situation muss sofort der Notarzt über die 112 aktiviert werden. Bis der Notarzt eintrifft bleibt man so ruhig es eben geht und lässt den Patienten nie alleine. Oft wollen Herzinfarkt-Patienten sitzen, weil dadurch das geschädigte Herz entlastet wird. Wenn der Notarzt eintrifft, sollten alle Medikamente die regelmäßig eingenommen werden, bereitliegen. Das hilft dem Rettungsteam bei der bestmöglichen Versorgung.

Der Notarzt schreibt dann vor Ort ein EKG, um die Diagnose zu bestätigen. Dieses EKG wird im Kreis Kleve über eine telemetrische Anbindung direkt an das Krankenhaus übermittelt. Der diensthabende Kardiologe in der Klinik aktiviert das Bereitschafts-Team des Herzkatheterlabors und bei der Ankunft des Notarztwagens im Krankenhaus kann der Patient sofort zur lebensrettenden Notfall-Koronarangiographie (Herzkatheteruntersuchung) gebracht werden. Hier werden die Herzkranzarterien geröntgt und bei einem akuten Verschluss sofort geöffnet und mit einem Stent (Gefäßstütze) versorgt.

Nach der Wiedereröffnung der verschlossenen Arterie geht es den Patienten oft schlagartig wieder gut: Sie sind beschwerdefrei. Während des Krankenhausaufenthaltes, der häufig nicht mehr als eine Woche dauert, werden noch weitere Untersuchungen wie Langzeit-EKG, Ultraschall und Kernspintomographie des Herzens durchgeführt, um eine langfristige Therapie festzulegen. Wenn alles ideal verläuft, wird der Herzmuskel bei rechtzeitiger Behandlung des Infarktes oft nur wenig geschädigt, so dass die Leistungsfähigkeit des Herzens erhalten bleibt.

Nehmen Sie sich also zu Herzen: Bei starken Schmerzen in der Brust rufen Sie bitte sofort den Rettungsdienst, damit wir Ihnen rechtzeitig helfen können!