Katholisches Karl-Leisner-Klinikum informiert in Kleve und Kevelaer
Turbulenzen im Herz: Was man über Vorhofflimmern wissen muss
(07.11.2022) Mit zwei Veranstaltungen informieren die Experten der Klinik für Kardiologie und Nephrologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums am 16. November 2022 in Kleve und am 23. November 2022 in Kevelaer zur Volkskrankheit Vorhofflimmern.
Herzrhythmusstörungen sind für Betroffene meist mit Ängsten, hohem Leidensdruck und Leistungseinbußen verbunden. In Deutschland leiden 1,5 bis 2 Millionen Menschen an Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung. „Vorhofflimmern ist eine ernst zu nehmende Herzrhythmusstörung“, warnt Dr. Norbert Bayer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Nephrologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. „Auch wenn sie – wie bei einigen Patienten – ohne ausgeprägte Symptome auftritt, kann sie zur lebensbedrohlichen Gefahr werden und zu Herzschwäche und Schlaganfall führen.“
Für viele Patienten löst Vorhofflimmern allerdings beim ersten Auftreten ohnehin Angst und Beklemmung aus: Das Herzstolpern setzt plötzlich ein, es kommt zu heftigen Schlägen bis in den Hals hinauf, zu Druckgefühl im Brustkorb und Luftnot. Das Herz schlägt meistens völlig unregelmäßig und schnell mit einem Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute.
Neben Bluthochdruck, dem häufigsten Verursacher von Vorhofflimmern, begünstigen noch weitere Grunderkrankungen das Auftreten der Rhythmusstörung: Überfunktion der Schilddrüse, starkes Übergewicht (Adipositas), Diabetes mellitus, entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, chronische Lungenleiden wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), das Schlafapnoesyndrom und Gefäßerkrankungen. Auch Herzerkrankungen wie Herzschwäche, Klappenfehler und koronare Herzkrankheit (KHK) sowie chronische Funktionsstörungen der Niere tragen zum Entstehen von Vorhofflimmern bei.
Bei diesen Beschwerden unbedingt zum Arzt
Vorhofflimmern wird durch elektrische Störimpulse im Reizleitungssystem des Herzens ausgelöst, deren Ursprung meist in den Lungenvenen liegt. Diese münden in den linken Vorhof. Wegen des unregelmäßigen Herzschlags ziehen sich Herzvorhöfe und Herzkammern nicht mehr koordiniert zusammen: Die Vorhöfe zittern und flimmern rasch und unkoordiniert, wodurch sich in Ausbuchtungen des Vorhofs (Vorhofohr) Blut sammeln, verklumpen und so zur Bildung von kleinen Blutgerinnseln führen kann. Werden diese ausgeschwemmt und gelangen über Arterien mit dem Blutstrom in den Kopf, verstopfen sie möglicherweise ein Hirngefäß, ein Schlaganfall ist die Folge.
Dies sind typische Symptome für Vorhofflimmern: Dauert das Vorhofflimmern mehrere Stunden oder Tage, spüren Betroffene häufig eine allgemeine Leistungsschwäche. Herzstolpern und Herzrasen sind zudem oft verbunden mit innerer Unruhe und Angst, einem unregelmäßigen und beschleunigten Puls, einer Neigung zu schwitzen, Luftnot bei Belastung, Leistungsschwäche, Schwindelattacken, Schmerzen in der Brust oder kurzzeitiger Bewusstlosigkeit (Synkope).
Bei Herzpatienten, deren angeschlagenes Herz die Rhythmusstörung schlechter verträgt, sind Luftnot bei Belastung, Brustschmerzen und Schwindel besonders häufig. „Bei diesen Symptomen sollte man sofort den Arzt aufsuchen!“, warnt Dr. Norbert Bayer. „Heute stehen uns Therapieverfahren zur Verfügung, die das Störfeuer im Herzen dauerhaft beseitigen oder zumindest die Symptome lindern und zur besseren Lebensqualität verhelfen können.“
Informationsveranstaltungen in Kleve und Kevelaer
Im Rahmen der von der deutschen Herzstiftung organisierten Herzwoche informieren die Experten des Klinikums am 16. November 2022 um 18.30 Uhr in Kleve (Hochschule Rhein-Waal, Hörsaal 2) und am 23. November 2022 um 18.30 Uhr in Kevelaer (Konzert- und Bühnenhaus) Chefarzt Dr. Norbert Bayer erläutert aktuelle medizinische Entwicklungen, Behandlungsmethoden und beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.
Eine Anmeldung zu den Informationsveranstaltungen ist nicht erforderlich, der Eintritt ist kostenlos.