Marlene Gerritzen (21) lebt in Kleve. Nach ihrem Abitur hat sie eine Ausbildung zur Pflegefachfrau begonnen. In ihrer Freizeit trifft sie sich mit Freunden und macht gerne Städtetrips. Den Großteil ihrer praktischen Ausbildung absolviert sie im St.-Antonius-Hospital Kleve.
Was macht DEINE Einrichtung für dich aus?
Das Klever Krankenhaus gefällt mir persönlich besonders gut. Es ist modern und ansprechend gestaltet ist, man fühlt sich wohl. Außerdem hat es ein familiäres Flair, sodass man sich auch stationsübergreifend kennt. Es ist nicht anonym, das mag ich besonders gerne.
Warum hast du dich für die Ausbildung in der Pflege entschieden?
In der 9. Klasse mussten wir ein Schulpraktikum absolvieren. Weil ich mich bereits früh für Pflege und Medizin interessiert habe, habe ich mein Praktikum im Klever Krankenhaus gemacht. Weil mir die Zeit so gut gefallen hat, habe ich in den Sommerferien im gleichen Jahr ein dreiwöchiges freiwilliges Praktikum im Aachener Uniklinikum absolviert. So bin ich dann einige Jahre später zur Pflegeausbildung gekommen.
Wolltest du mal was anderes werden? Wenn ja: Was?
Ich wollte schon vieles werden. Als kleines Kind Tänzerin, später dann Ärztin, Laborantin im Bereich der Biologie und jetzt Pflegefachkraft.
Was macht Spaß?
Mir machen praktisches Arbeiten und der Kontakt mit Menschen viel Spaß. Mich freut es immer, wenn ich merke, dass ich etwas Gutes tun und kleine oder große Probleme lösen konnte. Ich bin aber auch sehr gerne in der Schule, wo man sich mit seinen Klassenkameraden austauschen kann, Gruppenarbeiten ausarbeitet oder etwas Neues dazulernt, was man im nächsten Einsatz anwenden kann.
Was stellt dich vor Herausforderungen?
Oft möchte ich zu viele Dinge gleichzeitig machen. Das merke ich besonders in den praktischen Einsätzen. In solchen Momenten muss ich mich dann kurz sammeln und organisieren, damit ich den Überblick behalte.
Was hat dich überrascht?
Am Anfang der Ausbildung hätte ich nicht gedacht, dass ich als Person so sehr wachsen kann. Mir fällt es mittlerweile sehr leicht auf Menschen zuzugehen, das merke ich auch im Alltag.
Ein ganz normaler Tag in wenigen Sätzen: Was machst du?
Jeder Tag ist anders und stellt einen vor neue Herausforderungen. Im Frühdienst im Krankenhaus wird mit der Übergabe begonnen. Anschließend teilen sich die Kollegen auf. Zuerst wird die Morgenpflege durchgeführt: Es werden Vitalparameter erfasst, Verbände gewechselt, beim Waschen unterstützt. Anschließend reicht man Patienten bei Bedarf das Frühstück an oder hilft ihnen dabei. Dann frühstücken wir. Oftmals kommen die Ärzte danach zur Visite, die danach ausgearbeitet werden muss, d.h. die Anordnungen werden in die Tat umgesetzt oder vorbereitet (was viel Zeit in Anspruch nimmt). Möglicherweise werden auch Patienten für eine OP abgeholt, wofür sie vorbereitet werden mussten.
Wie wichtig ist die Theorie? Wie wichtig die Praxis?
Die Kombination aus beidem ist wichtig. Viele Dinge lernt man zuerst in der Schule und kann sie dann im nächsten Einsatz in der Praxis umsetzen. Das ist allerdings nicht immer so, denn oft wird man in der Praxis auch mit Dingen konfrontiert, die man zuvor noch nicht besprochen hat. Man hat dann aber die Möglichkeit, vor Ort mit seinen Praxisanleitern/Kollegen zu sprechen oder sich im nächsten Schulblock darüber auszutauschen.
Wie sind deine Zukunftspläne?
Nach der Ausbildung würde ich mich freuen, im Klever Krankenhaus Berufserfahrungen sammeln zu können. Ich würden dann gerne Pflegepädagogik studieren, um mein Wissen weiterzugeben.
Würdest du eine Ausbildung in der Pflege empfehlen?
Die Pflegeausbildung würde ich besonders denen empfehlen, die Interesse an dem Themenbereich haben, empathisch sind und den Kontakt zu Menschen nicht scheuen. Der Alltag ist manchmal ganz schön stressig, aber wenn man sich gut organisieren kann und auch in Notfallsituationen einen kühlen Kopf bewahren kann, dann macht die Arbeit großen Spaß.
Wer seine Ausbildung in der Pflege neu beginnt, profitiert von der Reform der Pflegeberufe: Die in Deutschland bisher getrennten Ausbildungen der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege sind seit 2020 zusammengefasst. 100 Pflegefachfrauen und -männer pro Jahr starten in der Bildungsakademie für Gesundheitsberufe (BAG) ihren Weg in die Pflege. Ausbildungsbeginn ist entweder zum 1. März, zum 1. August oder zum 1. Oktober. 2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis umfasst ihre Ausbildung. Den schulischen Teil absolvieren die Auszubildenden in der Bildungsakademie, den praktischen Teil in den Krankenhäusern des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums, in Altenpflegeeinrichtungen und bei ambulanten Pflegediensten.
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