Erfahrene Lungenexperten ermöglichen wirksame COPD-Therapie
Wilhelm-Anton-Hospital in Lungenemphysemregister aufgenommen

(15.05.2024) Mit 200 bis 300 Millionen Betroffenen zählt COPD zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. Die „chronisch-obstruktive Lungenerkrankung“ ist bislang nicht heilbar. Im Wilhelm-Anton-Hospital Goch profitieren jährlich mehrere hundert Patienten von der interdisziplinären Zusammenarbeit erfahrener Lungenexperten.

Chefarzt Dr. Paul-Georg Behler: COPD-Therapie mit überregionaler Strahlkraft.

Die Qualität der Behandlung hat überregionale Strahlkraft: Das Wilhelm-Anton-Hospital wurde in das deutsche Lungenemphysemregister aufgenommen. Das Non-Profit-Register ist ein Wegweiser für Patienten - bundesweit sind nur etwa 30 Fachkliniken gelistet - und ein Motor für Qualität und Versorgungsforschung.

„Täglicher Husten ist meist das erste Anzeichen der Erkrankung“, erläutert Dr. Paul-Georg Behler, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Umweltmedizin. „Zu Beginn tritt er vor allem morgens auf. Im Laufe der Zeit wird er immer häufiger, hartnäckiger und schlimmer.“

Dazu kommt Atemnot: Sie macht sich am Anfang der Erkrankung meist nur bei körperlicher Belastung bemerkbar, typischerweise beim Treppensteigen oder Fahrradfahren. „Bei fortgeschrittener Krankheit sind die Betroffenen bereits in Ruhe kurzatmig und haben das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen“, so Behler.

Die aussagekräftigste Untersuchung zur Diagnose der COPD ist die Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie). Sie ist einfach durchzuführen und schmerzlos. Das Verfahren gibt Auskunft über Funktions- und Leistungsfähigkeit der Lunge, somit auch über eventuelle Einschränkungen. „Die Untersuchung erlaubt außerdem, den Schweregrad der COPD zu bestimmen und sie von anderen Erkrankungen zu unterscheiden“, so Behler.

Zur interdisziplinären Koordination der COPD-Behandlung gibt es im Wilhelm-Anton-Hospital eine Emphysemkonferenz. Experten aus Pneumologie, Thoraxchirurgie, Radiologie und Physiotherapie beraten wöchentlich Diagnosen und Therapieansätze.

Die Therapie der COPD ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung. 80 bis 90 Prozent der Betroffenen waren oder sind Raucher. Ein Rauch-Stopp ist deshalb immer ein erster Schritt der Therapie. Es folgen die Anpassung der Ernährungsgewohnheiten und eine geeignete Physiotherapie. „Sport spart Medikamente“, so Behler. Eine medikamentöse Therapie kann im weiteren Verlauf helfen, die Bronchien zu erweitern und Entzündungsprozesse zu stoppen.

Eine wichtige Therapie-Möglichkeit ist die Lungenvolumenreduktion. Sowohl mit chirurgischen als auch endoskopischen Eingriffen können gute Erfolge erzielt werden.

Die Eingriffe gehören zu den Routine-Eingriffen im Wilhelm-Anton-Hospital, sowohl chirurgisch als auch pneumologisch. Dabei werden die überblähten Lungenabschnitte, die unwiederbringlich geschädigt sind, entfernt. Das Zwerchfell kann sich wieder ausdehnen und die gesunden Lungenanteile können ihre Funktionen übernehmen, was die Luftnot des Patienten vermindert.