
Schlaganfallversorgung gezielt weiterentwickelt
Herz und Gehirn im Takt am Marienhospital Kevelaer
Herz und Gehirn im Takt am Marienhospital Kevelaer
Mit dem neu gegründeten „Herz-Hirn-Team“ setzt das Marienhospital Kevelaer neue Maßstäbe in der fachübergreifenden Versorgung von Schlaganfall-Patienten. In dieser spezialisierten Einheit bündeln die Neurologische Fachabteilung unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Willenborg und die Abteilung für Kardiologie unter Chefarzt Dr. med. Bayer ihr medizinisches Wissen, um Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu behandeln, von der Akutversorgung bis zur langfristigen Vorsorge. Das Marienhospital bietet ein breites medizinisches Leistungsspektrum und hat in diesem Jahr die Schlaganfallversorgung nochmals gezielt weiterentwickelt. Schlaganfall-Patienten werden auf einer spezialisierten Überwachungsstation, der sogenannten Stroke-Unit, betreut. Hier arbeiten neurologische und kardiologische Fachärzte im Herz-Hirn-Team eng zusammen, um Ursachen frühzeitig zu erkennen, gezielt zu therapieren und künftigen Hirninfarkten vorzubeugen.
„Die medizinischen Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig, häufig liegt eine bislang unentdeckte Herz-Kreislauf-Erkrankung zugrunde“, erklärt Dr. med. Willenborg. Solche Herzerkrankungen können zu Durchblutungsstörungen im Gehirn führen. Das kardiologische Team diagnostiziert diese unmittelbar und leitet geeignete Therapien ein. „Erkrankungen wie Vorhofflimmern oder angeborene Undichtigkeiten in der Herzscheidewand können Blutgerinnsel verursachen, die dann ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall auslösen“, ergänzt Dr. med. Bayer. Bayers Oberärzte betreuen seit einigen Monaten die Patienten der Stroke-Unit mit. Dabei geht es in erster Linie darum, ob das Herz die Ursache für den Schlaganfall war, z.B. durch das Erkennen von Vorhofflimmern oder mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen, um Blutgerinnsel im Herzen oder mögliche „Umwege“ für Blutgerinnsel auszuschließen. Die Zusammenarbeit ist im Alltag aber durchaus weitreichender und umfasst das Erkennen und die Therapie kardiologischer und allgemeininternistischer Begleiterkrankungen. Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit ist nicht nur die Behandlung des akuten Schlaganfalls, sondern vor allem die Vermeidung weiterer Hirninfarkte. Dazu gehören individuelle Entscheidungen über eine dauerhafte Blutverdünnung oder bei vorhandenen Herzscheidewanddefekten, die Durchführung eines sogenannten Schirmchenverschlusses (Occluder-Verfahren) im Herzkatheterlabor.
„Die intensivierte Zusammenarbeit der beiden Fachabteilungen im Herz-Hirn-Team zeigt eindrucksvoll die medizinische Weiterentwicklung des Marienhospitals und unterstreicht seine Bedeutung als regionales Zentrum für spezialisierte Versorgung“, betont Geschäftsführer Sadık Taştan, Sprecher der Geschäftsführung.
Die mehr als 3.500 Mitarbeiter der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft kümmern sich rund um die Uhr um das Wohl der Menschen zwischen Rhein und Maas.
Das Leistungsspektrum reicht von der medizinischen Versorgung im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum mit vier Klinikstandorten über das Katholische Altenhilfe-Netzwerk am Niederrhein (KAN) mit mehr als 20 Pflegeeinrichtungen und Wohnanlagen für Senioren bis zur Versorgung der Region mit Medizinprodukten, Wirtschafts- und Verbrauchsgütern über ein modernes Logistikzentrum.
Hochspezialisierte medizinische Einrichtungen wie das Brustzentrum Linker Niederrhein, Präventions- und Rehabilitationszentren wie das Mutter-Kind-Kurhaus in Goch, zwei medizinische Versorgungszentren (MVZ), Bildungseinrichtungen wie die Bildungsakademie für Gesundheitsberufe, eine Apotheke und eine Servicegesellschaft komplettieren das Gesundheits- und Pflegeangebot.
