Wir unterstützen Sie gerne
Wie stille ich richtig?

Muttermilch ist die beste Nahrung für Ihr Kind. Sie enthält alles, was Ihr Baby für seine optimale Entwicklung und sein Wachstum braucht. Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihnen und Ihrem Baby den Stillstart zu erleichtern. Auch wenn Stillen etwas ganz Natürliches ist, muss es doch erlernt werden. Es kann durchaus sein, dass Sie und Ihr Baby etwas Zeit und Übung brauchen bis es gelingt.

In den ersten zwei bis drei Lebenstagen bekommt Ihr Baby die sogenannte „Vormilch“(Kolostrum). Dies ist eine spezielle Milch, die schon in der Schwangerschaft gebildet wird. Sie ist sehr reich an Immun- und Abwehrstoffen. Die Milchmenge, die Ihr Kind in diesen ersten Tagen benötigt ist sehr gering, 3 bis 5 Milliliter sind vollkommen ausreichend, damit sich das Verdauungssystem langsam an seine Aufgabe gewöhnen kann.

Die weitere Produktion der Muttermilch richtet sich nach dem Bedarf Ihres Kindes. Das heißt: Je öfter Ihr Baby an der Brust saugt, desto mehr Milch wird gebildet. Legen Sie Ihr Baby daher häufig und uneingeschränkt an die Brust, wenn es Saugbereitschaft zeigt:

  • Es öffnet weit den Mund.
  • Die Lippen werden geleckt.
  • Der Kopf wird hin und her gewendet (Suchbewegung).
  • Es weint.
  • Es schmatzt, die Hände werden in Richtung Mund bewegt.

Die meisten gesunden, voll ausgetragenen Babys wissen selbst am besten, wann, wie oft, wie lange und wie viel sie an der Brust trinken müssen. Gerade in den ersten Lebenstagen kann es sein, dass Ihr Baby sehr häufig gestillt werden möchte (im Durchschnitt 8 bis 12 Mal innerhalb von 24 Stunden). Vor allem sehr junge Babys neigen zu einem Verhalten, das „Clusterfeeding“ genannt wird: Sie trinken zu bestimmten Zeiten sehr häufig und zu anderen Zeiten sehr viel seltener. Meist treten die intensiven Trinkphasen am späten Nachmittag und in den Abendstunden auf.

Milcheinschuss

Am zweiten oder dritten Tag – manchmal auch erst später (vor allem bei einem Kaiserschnitt) – kann es zu einer Schwellung des Brustdrüsengewebes kommen. Die Brust fühlt sich voll, schwer und warm an. Dies ist natürlich und ein Zeichen dafür, dass jetzt mehr Milch gebildet wird. Legen Sie Ihr Baby auch jetzt weiterhin häufig und uneingeschränkt an. Das mindert Ihre Beschwerden und verhindert einen Milchstau.

Das korrekte Anlegen

Um zu vermeiden, dass die Brustwarze geschädigt oder verletzt wird und um sicher zu stellen, dass Ihr Baby genügend Milch erhält, muss es die Brust richtig fassen:

  • Setzen oder legen Sie sich bequem hin und benutzen Sie die angebotenen Hilfsmittel wie Stillkissen und Fußbank.
  • Bringen Sie Ihr Baby so nah wie möglich an Ihre Brust heran, dabei ist sein ganzer Körper Ihnen zugewandt („Bauch an Bauch“), eng angeschmiegt und gut abgestützt. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys befinden sich in einer geraden Linie.
  • Berühren Sie mit Ihrer Brustwarze seine Unterlippe.
  • Sobald Ihr Baby seinen Mund weit öffnet, ziehen Sie es ganz schnell an sich heran, damit es die Brust fassen kann. Es sollte den Großteil des Brustwarzenvorhofes mit seinen Lippen bedecken und im Mund haben. Die Brustwarze weist in Richtung des Gaumendachs des Kindes.
  • Ein „Luftloch“ zu drücken ist nicht empfehlenswert, da dadurch Milchgänge abgedrückt werden. Babys haben ideale „Stupsnäschen“, zwischen Nase und Brustbein bleibt genügend Platz zum Luftholen. Bei Atemnot lässt jedes Baby die Brustwarze sofort los.

Anzeichen, das Ihr Baby richtig angelegt ist:

  • Das Kinn des Babys berührt Ihre Brust.
  • Sein Mund ist weit geöffnet und es hat den „Mund voll Brust“.
  • Seine Unterlippe ist nach außen gestülpt.
  • Es sollte nicht schmerzhaft sein.

Das Baby beginnt mit kurzem und rasch aufeinanderfolgendem Saugen, das dann in lange und tiefe Saugbewegungen übergeht. Kleine Pausen sind normal. Eine gewisse Empfindlichkeit der Brustwarzen während der ersten Tage ist ebenfalls normal – wunde, rissige und blutende Brustwarzen sind es jedoch nicht. Lassen Sie sich helfen, das richtige Anlegen zu erlernen und einzuüben. Denn die Hauptursache für wunde Brustwarzen ist eine falsche Anlegetechnik des Babys, nicht die Anlegedauer. Eine gute und bequeme Stillposition unterstützt Ihr Kind beim korrekten Erfassen der Brust und führt zu effizientem Saugen.

Stillpositionen

Sie können Ihr Baby in verschiedenen Haltungen anlegen. Es werden drei verschiedene Stillpositionenin 24 Stunden empfohlen, damit alle Bereiche der Brust gut entleert werden.

Die Rückenhaltung eignet sich besonders in der Lernphase der Stillzeit, bei großen Brüsten, nach einem Kaiserschnitt, bei flachen Mamillen, beim Milcheinschuss sowie bevorzugt bei zu früh geborenen oder kranken Kindern. Die Mutter benötigt unterstützende Kissen im Rücken, neben sich für den Unterarm und auf ihrem Schoß. Das Kind liegt Hüfte an Hüfte mit der Mutter, sein Kopf ruht in der flachen Hand, so dass es rasch angelegt werden kann, wenn es seinen Mund weit geöffnet hat.

Das Stillen im Liegen ist gut geeignet zum Ausruhen und nächtlichen Stillen. Die Mutter liegt mit einem Kissen unter dem Kopf und evtl. einem zwischen den Beinen und im Rücken. Das Kind kuschelt Bauch an Bauch mit der Mutter, sein Kopf ruht so, dass es die Mamille gut fassen kann. Eine zusammengerollte Decke im Rücken des Kindes stabilisiert seine seitliche Lage. Die Brust wird im Liegen stärker durchblutet, daher fließt die Milch oft besser.

Die Wiegehaltung ist die bekannteste und meist praktizierte Stillposition. Rücken, Arm und Schoß am besten mit einem speziellen Stillkissen stützen. Das Kind liegt Bauch an Bauch an die Mutter geschmiegt, sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge. Ohr, Schulter und Hüfte des Kindes bilden eine Linie. Modifizierte Wiegehaltung: Stillposition für die erste Phase sowie bei Frühchen. Die Mutter stützt mit der linken Hand ihre linke Brust, der Kopf des Kindes liegt in der rechten Hand. So kann die Mutter den Kopf zur Brust führen, wenn das Kind den Mund weit geöffnet hat. Bei Frühgeborenen kann sich die Mutter dabei weit über ihr Kind beugen.

Broschüre zum Download

Diese und viele weitere hilfreiche Informationen, eine Checkliste rund ums Stillen sowie hilfreiche Kontaktadressen finden Sie in unserer Broschüre zum Download.