Kopfschmerzen
Genaue Diagnose, gezielte Hilfe
Drei Arten von Kopfschmerzen sind am häufigsten verbreitet. Nach der genauen Diagnose kann Dr. Klaus-Dieter Willenborg den Betroffenen in der Kopfschmerzambulanz gezielt helfen.
Insgesamt sind über 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen bekannt. Tatsächlich sind die meisten Menschen aber hauptsächlich von drei Kopfschmerz-Varianten betroffen. Das bestätigt auch Dr. Klaus-Dieter Willenborg, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie im Kevelaerer Marienhospital: „Die meisten unserer Patienten leiden unter Spannungs- und Clusterkopfschmerzen sowie an Migräne.“
Dass die Therapie auf den medizinischen Standards der „Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Neurologie“ beruht, garantiert den größtmöglichen medizinischen Erfolg. Allerdings muss der Arzt erst herausfinden, ob die Beschwerden „nicht durch andere Krankheiten wie beispielsweise einen Tumor oder eine Entzündung bedingt sind“, erklärt Dr. Willenborg. Die Ursachen für jegliche Art von Kopfschmerzen sind vielfältig: Zu viel oder zu wenig Schlaf zählen genauso dazu wie Stress, der Beginn einer Erkältung oder ein Kater – die Liste ließe sich unendlich verlängern.
Typ 1: Spannungskopfschmerz
Ganz anders sieht es dagegen bei den Symptomen aus; sie äußern sich sehr eindeutig. So handelt es sich beim Spannungskopfschmerz niemals um ein punktuelles Pochen, sondern um ein dumpfes und drückendes Gefühl. Die Intensität des Schmerzes kann relativ harmlos bis sehr stark ausgeprägt sein. Betroffene können
versuchen, Spannungskopfschmerzen mit Präparaten aus der Selbstmedikation zu bekämpfen.
„Der Griff zur Selbstmedikation ist allerdings nur bei episodischen Kopfschmerzen sinnvoll. Wer an mehr als zehn Tagen im Monat von entsprechenden Symptomen geplagt wird, leidet unter chronischen Kopfschmerzen und sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen“, empfiehlt der erfahrene Neurologe. Außerdem ist bei der Einnahme von Schmerzmitteln folgende Regel zu beachten: Man darf Schmerzmittel nie länger als drei Tage am Stück und höchstens zehn Tage im Monat nehmen – andernfalls besteht die Gefahr, dass die Tabletten selbst Kopfschmerzen verursachen.
Typ 2: Clusterkopfschmerzen
Sie überfallen die Betroffenen in Form von heimtückischen Attacken, die heftige bis unerträgliche, meist hinter Auge, Stirn oder Schläfe sitzende Schmerzen verursachen. In der Regel dauern sie zwischen einer halben und drei Stunden und werden beispielsweise von Symptomen wie tränenden Augen, einer laufenden Nase und Schwitzen im Gesicht begleitet. Typisch für Clusterkopfschmerzen ist auch der Umstand, dass sie häufig zur gleichen Tageszeit auftreten.
Die üblichen Schmerzmittel sind meist wirkungslos. Sinnvoll sind spezielle, vom Arzt verordnete Medikamente, die zwar nicht zur Heilung führen, aber die Heftigkeit der Attacken mindern können. Wenn die symptomfreien Phasen kürzer als zwei Wochen sind, spricht man von chronischen Kopfschmerzen.
Typ 3: Migräne
Der Schmerz macht sich häufig einseitig in einer Kopfhälfte bemerkbar und kann zudem von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden. Viele Betroffene reagieren auch empfindlich auf Licht, Lärm und Gerüche. Betroffene sollten unbedingt einen Facharzt konsultieren, damit ihnen dieser eine individuell auf sie abgestimmte Medikation verabreichen kann. Die Migräne ist übrigens genetisch vererbt.