Ein Krankenpflegeschüler schiebt lächelnd ein Bett über einen Krankenhausflur.

Ausbildung
Auf Station

​Pfleger sind sehr nah am Menschen. Das kann außerordentlich erfüllend sein. Diese Erfahrung bestätigen zwei junge Pflegeschüler im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum schon während ihrer Ausbildung.

Wer den 21-jährigen Pflegerschüler Henning Klösters beobachtet, spürt sofort: Der Umgang Umgang mit Menschen macht ihm Spaß. Liebevoll greift er einer Patientin mit einer schmerzhaften Blinddarmnarbe unter die Arme, um ihr zu helfen. Er bringt die Freude am Beruf auf den Punkt: „Wenn ich in ein lächelndes Patientengesicht schaue, bin ich glücklich.“

Seine zwei Jahre ältere Mitschülerin Liza Dorissen hat im Krankenhaus schon sehr emotionale Erfahrungen gemacht: „Ich durfte schon bei zwei Geburten dabei sein. Auch wenn ich nicht die Mutter dieser Babys war, habe ich das dennoch als ein unglaublich intensives Erlebnis empfunden!“ Es sind genau diese menschlichen Momente, die beide Azubis anreiben. Liza konstatiert: „Das Wichtigste ist für mich, dass ich meine Arbeit gerne mache und sie nicht in eine langweilige Routine abgleitet.“

Mehr als Fieber messen

Die Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpfleger ist facettenreich: „Ich bin sehr interessiert an der Krankheitslehre und möchte erfahren, wie der Körper generell funktioniert“, sagt Henning. Und tatsächlich werden die beiden Auszubildenden in der Schule und im Klinikum sowohl auf pflegerische Dienste direkt am Menschen, als auch auf administrative Aufgaben vorbereitet. Dabei wird es den beiden selbst bei Routineaufgaben nie langweilig.

Und das einen einfachen Grund: „Jeder Mensch ist anders“, sagt Henning. „Wenn ich Blutdruck messe, erlebe ich das ständig: Der eine macht einen Witz und der andere kommentiert das Fußballspiel, das er gestern im Fernsehen verfolgt hat.“ Und Liza ergänzt: „Gestern hat mir eine ältere Dame Tipps für die optimale Behandlung von Orchideen gegeben.“ Dabei ist es nicht nur der persönliche Kontakt zu den Patienten, der die Arbeitsatmosphäre ausmacht. Besonders wichtig finden Liza und Henning das Miteinander im Klinikum. „Es geht familiär zu“, erzählen sie.

Eine Krankenpflegeschülerin hilft lächelnd einen Patienten aus dem Bett.
Zwei Krankenpflegeschüler sitzen lächelnd in einem Klassenraum der Bildungsakademie.

Bock auf Schule

Ähnlich abwechslungsreich wie die Praxis sind auch die in Module untergliederten Theorie-Bestandteile, die in der Schule vermittelt werden. Liza: „Anatomie wird beispielsweise sehr bildhaft erklärt – man kann die Inhalte sofort verstehen.“ Auch Henning sitzt gerne in der Schule und freut sich auf zu Lerneinheiten Physiologie, Hygiene, Recht, Psychologie und Krankheitslehre sowie Pathologie.

Professionelle Haltung pflegen

Grundsätzlich ist beiden Schülern bewusst, dass es in ihrem Beruf auch immer um eine Gratwanderung zwischen Nähe, professioneller Distanz und Respekt vor den Patienten geht. Beide würden ihre Patienten niemals in der bevormundenden „Wir-Form“ ansprechen. Henning erklärt: „Nicht wir müssen zur Physiotherapie, sondern Herr Müller, Sie sollten nun zur Physiotherapie gehen.“
Auf die Frage, wie sie denn die gesamte Ausbildung im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum in Schulnoten bewerten würde, kommt die Antwort von Liza prompt: „Ich würde eine glatte Eins vergeben!“ Henning lächelt zustimmend.

​Bildungsakademie: Pfleger werden

Als staatlich anerkannte Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule verfügt die 2003 gegründete Bildungsakademie für Gesundheitsberufe in Kleve (BAG) über 150 Ausbildungsplätze im Bereich der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege, dazu 25 Plätze im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz.