Bildungsakademie für Gesundheitsberufe: Mehr als 300 Auszubildende
Pflegeausbildung im Aufwind
(15.11.2021) 15.837 Menschen haben im Jahr 2020 in NRW eine Ausbildung in der Pflege begonnen, gut 10 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Pflegeausbildung ist im Aufwind“, bestätigt auch Andrea Huisman, Leiterin der Bildungsakademie für Gesundheitsberufe in Kleve (BAG).
Wer seine Ausbildung in der Pflege heute beginnt, profitiert von einer Reform der Pflegeberufe: Die in Deutschland bisher getrennten Ausbildungen der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege sind seit 2020 zusammengefasst. „Diese Reform war enorm wichtig, um die Attraktivität des Pflegeberufes zu steigern“, so Huisman. Dass das verfängt, zeigt die Auslastung der BAG: Alle 100 Ausbildungsplätze für angehende Pflegefachleute wurden im Jahr 2021 vergeben. „Wir hatten mehr und besser qualifizierte Bewerber“, so Huisman.
Die Bildungsakademie für Gesundheitsberufe der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft (KKLE) ist im Kreis Kleve die erste Adresse für die Ausbildung in der Pflege. Mehr als 300 Auszubildende werden hier gleichzeitig fit gemacht für die Arbeit in Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten.
Verantwortlichkeit und Flexibilität
Durch die neue Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau entsteht ein neues Berufsbild mit klar definierter Verantwortlichkeit und sehr viel Arbeitsmarktflexibilität. „Man kann quasi überall arbeiten“, fasst Andrea Huisman zusammen. Dadurch profitieren die neuen Pflegekräfte, aber auch die Patienten. Denn: Eine alternde Gesellschaft hat veränderte Versorgungsbedürfnisse: Trennlinien zwischen Kranken- und Altenpflege, zwischen stationärer und ambulanter Versorgung machen heute aus pflegerischer Sicht immer weniger Sinn.
Den schulischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren die Auszubildenden in der Bildungsakademie, den praktischen Teil in den Krankenhäusern des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums, in Altenpflegeeinrichtungen und bei ambulanten Pflegediensten. Ausbildungsbeginn ist entweder zum 1. März, zum 1. August oder zum 1. Oktober.
2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis umfasst ihre Ausbildung. In der Praxis wählen die Auszubildenden einen Vertiefungsschwerpunkt wie stationäre Akutpflege oder Langzeitpflege sowie ambulante Kurz- und Langzeitpflege. Die Vergütung beträgt 1.165 Euro monatlich im ersten Jahr der Ausbildung. Berufseinsteiger verdienen nach absolvierter Ausbildung ohne Zulagen gut 3.000 Euro monatlich.

Einjährige Ausbildung: Pflegefachassistent*in
Neben der dreijährigen bietet auch eine einjährige Ausbildung Zugang zur Pflege: Pflegefachassistent*innen arbeiten Hand in Hand mit den Pflegefachmännern und ‑frauen. Die einjährige Ausbildung – ebenfalls in der BAG möglich – befähigt zur Pflege von Menschen aller Altersstufen. Und sie eröffnet die Möglichkeit sowohl im Akutkrankenhaus als auch in der ambulanten Versorgung oder in Altenhilfeeinrichtungen tätig zu werden. „Im Mittelpunkt stehen vor allem die unterschiedlichen Pflege- und Lebenssituationen der Menschen“, so Huisman.
Die praktische Ausbildung von insgesamt 950 Stunden findet vorwiegend in den Einrichtungen des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums sowie des Katholischen Alten- und Pflegehilfe Netzwerkes (KAN) statt. Die theoretische Ausbildung umfasst 700 Stunden und findet in drei Präsenzphasen von jeweils sechs Wochen in der BAG statt.
Ausbildungsbeginn ist jeweils am 1. März, die Ausbildungsvergütung beträgt 1.089 Euro. Den Absolvent*innen stehen anschließend vielfältige Arbeitsfelder offen. Es besteht auch die Möglichkeit, die dreijährige Ausbildung zum Pflegefachman/-frau anzuschließen.