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Kunsttherapeutisch begleiteter Malkurs im Seniorenzentrum Herz-Jesu-Kloster
Mit 96 Jahren die Kreativität neu entdeckt

(27.04.2023) Die Künstlerinnen im Seniorenzentrum Herz-Jesu-Kloster mögen ihren wöchentlichen Malkurs. Und ihre farbenfrohen Bilder kann man bewundern: Zu sehen sind sie nicht nur im Foyer des Seniorenzentrums. Einige Bilder werden am ersten Mai-Wochenende in Belgien ausgestellt.

Marianne Falkner (96) ist die älteste Malerin im Herz-Jesu-Kloster.

Erika Fleskes ist 82 Jahre alt. Sie hat Sinn für Bilder – und Humor: „Wenn ich früher ein Pferd malen sollte, dann wurde ein Haus daraus“, lacht sie. Das klappt heute besser: Sie zeigt auf ihr Bild, ein gelungenes farbig-florales Muster. Dass sie und die anderen Teilnehmerinnen des Malkurses im Herz-Jesu-Kloster kleine Kunstwerke schaffen, hat sich sogar bis nach Belgien rumgesprochen. Denn dorthin wandern nun ein paar der Bilder zu einer Ausstellung.

Die (Wieder)Entdeckung ihrer Kreativität haben die Seniorinnen auch der engagierten Kunsttherapeutin Iris Blaschke zu verdanken. Seit mehreren Jahren können sie bei ihr den Umgang mit Farbe, Stiften und Ideen lernen. Und damit manchmal auch ihre versteckte Kreativität und Ausdruckskraft entdecken. Behutsam, individuell und mit ganz viel Freude am Malen. Das freut Einrichtungsleiterin Susanne Lamers: „Wir legen viel Wert auf Kunst- und Kulturangebote für unsere Bewohner. Es macht allen große Freude.“

Kunsttherapeutin Iris Blaschke erläutert die Kunst und ihre Entstehung: „In allen Bildern ist etwas Wachsendes und Entdeckendes. Ich gebe hier nur Impulse, Anstöße für Malmotive und Umsetzungsideen.“ Eine Tatsache, die das Leben in der Gemeinschaft lebendig und schöpferisch hält – und gute Laune macht.

Die Malerinnen Christa Kison (l.) und Marianne Falkner mit Nirgül Kantar (Organisatorin des Europäischen Künstlerweges, 2.v.l.) und Kreativtherapeutin Iris Blaschke.

Die Kunsttherapeutin setzt gerne Aquarellfarben ein, Pinsel und Stifte. Das Format der anfangs weißen Blätter und die Malutensilien werden den Bedürfnissen, Fähigkeiten und dem Bewegungsradius der Malerinnen angepasst. Die Ergebnisse sind dann bunt, formfrei oder gebunden – wie es eben aus den Künstlerinnen heraus entsteht.

Immer aber sind es sehenswerte Werke, die auch berühren. Und bleiben. So emotional, wie auch das Leben und der Lebensabend der Teilnehmerinnen sein kann.

Deswegen wurden die Werke ausgesucht, um am ersten Maiwochenende in Beveren (Belgien) ausgestellt zu werden. Eine Initiative aus Gütersloh organisiert dies im Rahmen von "Europas Künstlerweg“, der Künstler auf Europa präsentiert und vernetzt. Initiatorin Nirgül Kantar war berührt von Blaschkes Engagement und den Seniorinnen: „Es ist so wichtig, dass Kunst jede Lebensphase begleitet.“

Die älteste Malerin im Herz-Jesu-Kloster ist Marianne Falkner, 96 Jahre und sehr fit. Wie auch Hilde Hox, 89. Sie gibt allerdings offen zu: „Noch wichtiger als die Malerei ist mir, dass die Stimmung hier gut ist und ich Kontakte knüpfen kann.“ Der Malkurs ist somit ein Glücksgriff für alle Beteiligten, in jeder Beziehung.