St.-Antonius-Hospital Kleve
Intensivstation (fast) ohne Papier
(25.01.2022) Die Intensivstation des St.-Antonius-Hospitals arbeitet fast vollständig digital: Ein neues Patientendatenmanagementsystem (PDMS) ermöglicht seit Dezember 2021 eine lückenlose und exakte Dokumentation aller am Patientenbett erhobenen Messwerte. Das neue EDV-System bündelt darüber hinaus ärztliche und pflegerische Anordnungen sowie Befunde von Labor- bis Röntgendiagnostik. Die Behandlung schwerkranker Patienten wird damit effektiver und sicherer.

Tim Wieggers ist begeistert von den neuen Möglichkeiten: „Die papierlose Dokumentation der unzähligen Patienten- und Gerätedaten hebt unsere Arbeit auf ein neues Niveau“, sagt der Bereichsleiter der Intensiv- und Intermediate-Care-Station im St.-Antonius-Hospital. Die Zeiten, in denen Akten, Zettel und elektronisch erfasste Informationen umständlich zusammengefasst werden mussten, sind damit auf der Klever Intensivstation endgültig vorbei: Übertragungsfehler werden vermieden, der Arbeitsaufwand bei der Dokumentation wird reduziert.
„Wir erhöhen die Patientensicherheit“, fasst Dr. Ronald Jelinski, ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme im St.-Antonius-Hospital zusammen. Ein Beispiel von vielen: Das Medikationsmodul des neuen Systems kann die Auswahl und Anordnung von geeigneten Präparaten für ausgewählte Standardbehandlungen unterstützen. Dabei wird das System laufend entwickelt. So ist bereits ein weiteres „Modul" geplant, das zur weiteren Erhöhung der Sicherheit die möglichen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten anzeigt.
Die Einführung komplexer EDV-Systeme braucht viel Engagement, Zeit und Geld. Im St.-Antonius-Hospital hat eine kleine Projektgruppe über ein Jahr lang vorbereitet, gesteuert, koordiniert und geschult. Ärztlicher Dienst, Pflegedienst, Technik, Medizintechnik, EDV –zahllose Schnittstellen mussten eingerichtet, mehr als 150 Mitarbeiter*innen für die Arbeit mit dem neuen System „fit“ gemacht werden.
Die Investitionskosten für das neue Patientendatenmanagementsystem (PDMS) der Klever Intensivstation betragen knapp eine halbe Million Euro. „Das ist auch eine Investition in die Zukunft“, betont Philipp Kehmeier, Regionaldirektor des St.-Antonius-Hospitals. Denn: „Digitalisierung ist für Krankenhäuser eins der wichtigsten Themen. Dabei aber kein Selbstzweck: Sie hilft uns, die Versorgung zu verbessern und die Mitarbeiter zu unterstützen.“