Internationaler Tag der Pflege – Interview mit Krankenpflegerin Tanja Jürgen
„Ich möchte Menschen helfen“

(10.05.2021) Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen. Er erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale. Tanja Jürgen (45) ist seit über 20 Jahren Kinderkrankenschwester. Die Mutter von drei Kindern arbeitet seit 1999 im St.-Antonius-Hospital Kleve, die längste Zeit davon auf der Station 2A (Gynäkologie). Seit 2015 ist sie stellvertretende Stationsleitung. Sie liebt ihren Job. Im Interview erzählt sie, warum.

Tanja Jürgen ist stellvertretende Stationsleitung im St.-Antonius-Hospital Kleve.

Warum sind Sie Krankenschwester geworden?
Ich möchte Menschen in außergewöhnlichen Lebensphasen helfen und sie begleiten.

Haben sich diese Erwartungen denn erfüllt?
Ja, voll und ganz. Die Arbeit ist sehr erfüllend. Jeder Tag ist abwechslungsreich und bringt neue Herausforderungen. Es ist nie langweilig. Den Schichtdienst mögen ja nicht alle – ich finde ihn super.

Und was ist das Schönste am Beruf?
Die Arbeit mit Neugeborenen ist unvergleichlich. Und die positiven Rückmeldungen der Patienten, da kommt sehr viel zurück.

Ihre Arbeit im St.-Antonius-Hospital ist…
abwechslungsreich, vertrauensvoll, flexibel und interdisziplinär.

Wie hat sich der Beruf in den letzten Jahren verändert?
In den letzten Jahren hat sich tatsächlich viel verbessert. In unserem Klinikum sind die Arbeitszeitmodelle inzwischen sehr flexibel. Im „Flex-Pool“ kann man sich sogar aussuchen, wann und wie lange man arbeitet. Die Ausbildung hat sich verbessert, die Technik macht Riesensprünge.

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf Ihre Arbeit?
Sie erschwert und verkompliziert unsere alltägliche Arbeit. Wir alle haben unseren Patienten und Kollegen gegenüber eine große Verantwortung. Im Verlauf der Pandemie mussten wir immer sehr schnell auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren. Als Team haben wir das gut hingekriegt.

Wenn Sie drei (Pflege)Wünsche frei hätten. Was würden Sie sich wünschen?
Alle Pflegenden wünschen sich mehr Zeit für die Patienten. Und weniger Zeit am Schreibtisch. Das klingt jetzt technisch, aber: Wir brauchen einen Digitalisierungsschub. Der würde uns bei der täglichen Arbeit mit den Patienten sehr entlasten. Grundsätzlich wünsche ich mir, dass die Politik ihre Entscheidungen nicht über die Pflege sondern mit der Pflege trifft. Dann wäre viel gewonnen.

Pflegeausbildung

Die in Deutschland früher getrennten Ausbildungen der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege sind seit 2020 mit der dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann zusammengefasst. Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum bietet in der unternehmenseigenen Bildungsakademie für Gesundheitsberufe (BAG) in Kleve pro Jahr 100 Ausbildungsplätze an. Ausbildungsstart ist zum 1. März, 1. August und 1. Oktober jeden Jahres.