Corona mit Herz
Das Corona-Virus hat unseren Alltag in den vergangenen Wochen massiv verändert. Wir müssen unsere Gewohnheiten der neuen Viruserkrankung anpassen und lernen, mit der veränderten Situation zu leben. Dabei dürfen wir – so paradox das klingt – die Gesundheit nicht vergessen.

Haus- und Fachärzte haben in den letzten Wochen weniger Patienten behandelt als üblich. Viele Menschen sind zu Hause geblieben und haben zum Teil auch notwendige Arztbesuche unterlassen. Dabei sind Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden, im Falle einer Corona-Virus-Infektion besonders bedroht. Für sie sind Arztbesuche im Moment wichtiger denn je:
Wir wissen, dass die meisten Covid-19-Sterbefälle auf ein Versagen des Herz-Kreislauf-Systems zurückzuführen sind. Die Durchblutungsstörung des Herzens steht dabei ganz oben auf der Liste. Wenn das Herz nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, weil die Herzkranzarterien verengt sind, ist die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels stark eingeschränkt.
Im Falle einer Corona-Infektion kann sich der Körper deshalb nicht ausreichend gegen das Virus wehren. Auch ein schlecht eingestellter Bluthochdruck ist für den Kreislauf eine besondere Belastung. Die Blutdruckmedikamente müssen überprüft und ggf. in ihrer Dosis angepasst werden. Auch nicht behandelte Herzrhythmusstörungen können bei einer Covid-19-Erkrankung erhebliche Schwierigkeiten verursachen. Oft haben Herzpatienten auch eine eingeschränkte Nierenfunktion. Eine unerkannte Nierenschwäche ist besonders fatal, weil das Immunsystem bei Nierenschwäche oftmals sehr stark gestört wird und sich Infekte ungehindert im Körper ausbreiten können.
Deswegen ist es für chronische kranke Patienten gerade jetzt besonders wichtig, zum Arzt zu gehen. Ihr Hausarzt ist der erste Ansprechpartner, er kennt Ihre Krankengeschichte und wird - falls nötig - alle Untersuchungen bei den Fachärzten veranlassen.